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14. Tonnen Stein in den Boden geschlagen

Vor dem Schloss Uster hämmerten während der letzten Woche 16 Lernende Stein für Stein in den Boden. Sie übten am praktischen Beispiel das Handwerk der Pflästerei und konnten gleichzeitig etwas Bleibendes hinterlassen. Ob Schnee, Wind oder Nebel, 16 junge Männer standen diese Woche jeden Morgen vor dem Schloss Uster und machten sich an die steinige Arbeit. Wo vorher ein gewöhnlicher Kiesplatz zum Schlosseingang führte, entstand nun unter stetigem Klopfen und Hämmern ein gepflästerter Eingangsbereich. Die fleissige Tätigkeit war Teil eines Pflästererkurses für Lernende in der Ausbildung zum Fachmann Betriebsunterhalt mit Schwerpunkt Werkdienst, früher bekannt als Hauswart. Die Kursteilnehmer absolvieren derzeit eine solche Lehre bei verschiedenen Gemeinden der Region. Im Kurs erlernten sie während einer Woche das Handwerk in der Theorie und Praxis. Die Ausbildung wurde von der Inauen Strassenbau AG zusammen mit dem Strasseninspektorat der Stadt Uster durchgeführt.

Nutzen für alle schaffen

«Anfangs haben wir nur auf Übungsfeldern gepflastert», sagt Geschäftsführer Bruno Inauen, der den Kurs schon seit über 15 Jahren organisiert. Mit den Kursteilnehmern an echten Objekten zu arbeiten, wie es heute gemacht wird, sei aber viel besser. «So profitieren alle, denn wir schaffen einen Gesamtnutzen, der bestehen bleibt.» Das Schloss Uster als diesjähriger Kurs- und Arbeitsort wurde von Hans Portner vom Strasseninspektorat Uster vorgeschlagen. «Die Pflästerung passt gut zum Schloss», sagt Portner. Die Lernenden verpassten dem 80 Quadratmeter grossen Platz mit rund 7000 Gubersteinen ein neues Aussehen. «Das sind 14 Tonnen Steinmaterial», sagt Bruno Inauen. «Das war für mich eine aussergewöhnliche Erfahrung», sagt Lukas Wayandt, der in der Gemeinde Küsnacht sein drittes und letztes Lehrjahr absolviert. Obwohl er als zukünftiger Fachmann Betriebsunterhalt wahrscheinlich nur selten Steine ersetzen müsse, sei die Übung lehrreich gewesen. Wayandt muss im Mai an der Lehrabschlussprüfung sein Können unter Beweis stellen. «Das Pflästern hat Spass gemacht, aber die Motivation war trotzdem nicht jeden Tag gleich hoch», gesteht er.

Den Stein studieren

Die Organisatoren scheinen davon aber nichts gemerkt zu haben. Andy Schneider, Bauführer und Kursleiter, zieht eine positive Bilanz: «Dieses Jahr haben alle Teilnehmer sehr motiviert gearbeitet.» Einzig am Dienstag, als es geschneit habe, seien die Lernenden gerne in den Theorieraum geflüchtet. Die Lernenden sollen auch Hintergrundwissen über die Entstehung des Steins und die verschiedenen Steinarten und Pflastertechniken lernen, sagt Bruno Inauen. «Gleichzeitig können wir die Lernenden vor Ort instruieren und korrigieren. So lernen sie am meisten.»

Hören Sie sich den Hörbericht über den Pflästerkurs 2016 an

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